Samstag, 29. Januar 2011
Wissenswertes über Vincent van Gogh
Zu Lebzeiten krähte kein Hahn nach den Werken von Vincent van Gogh, ein Jahrhundert später erzielen seine Bilder auf Auktionen Rekordpreise. Er gilt als genial und geisteskrank, erfolglos zu Lebzeiten und heute als teuerster Maler der Welt. Van Goghs "Portrait des Dr. Gachet" wurde 1990 bei Christie's für 82,5 Mio. US-Dollar versteigert. Bis dato war dies die höchste Summe, die je für ein Kunstwerk gezahlt wurde. 1998 erwarb ein Sammler das "Portrait des Künstlers ohne Bart" für 71,5 Mio. Dollar. Die Bilder des niederländischen Künstlers sind überall bekannt, seine "Sonnenblumen" in üppigen Gelbtönen weltberühmt. In jedem wichtigen Museum stößt man auf Werke des ungeheuer produktiven Malers.

Am 30. März 1853 wird van Gogh im niederländischen Dorf Zundert als Sohn eines Pastors geboren. Mit 13 Jahren beginnt er eine Lehre in der Kunsthandlung Goupil & Cie in Den Haag. Als 20-Jähriger wird der eigenwillige und oft schwierige junge Mann nach London versetzt, wo er aus Enttäuschung über eine nicht erwiderte Liebe viel zeichnet. Nach weiteren Versetzungen verlässt van Gogh schließlich die Kunsthandlung und sucht sein Heil in der Religion. An mehreren Orten arbeitet er als Lehrer und Hilfsprediger. Ein geplantes Theologie-Studium in Amsterdam bricht van Gogh schon während der Vorbereitungen ab. Er hat Sehnsucht nach der Kunst.

Van Gogh widmet sich vorübergehend in Brüssel dem Studium der Kunst. Nach 1880 verlegt er sich ganz aufs Malen. Für den Lebensunterhalt sorgt sein Bruder Theo. Vincent zeichnet vorwiegend düstere Werke. Van Gogh siedelt 1886 von Antwerpen nach Paris über, wo er im renommierten Atelier Cormon arbeitet und die Künstler Henri de Toulouse-Lautrec, Paul Gauguin und Claude Monet kennen lernt. Er entdeckt die Arbeit der Impressionisten, ihren Umgang mit Licht und Farbe und ihre "Pointillismus" genannte Technik der feinen Pinseltupfer. Van Gogh wählt fortan ebenso Motive aus Stadtleben und Landschaft. Weil sich der Maler, der weiterhin von der Unterstützung seines Bruders lebt, keine Modelle leisten kann, fertigt er auch Selbstporträts.

Van Gogh zieht es schließlich 1888 ins südfranzösische Arles, wo er das "Gelbe Haus" bewohnt. Das intensive Licht und die verschwenderischen Farben der Provence begeistern ihn: "Eine Sonne, ein Licht, das ich mangels besserer Bezeichnungen nur Gelb, blasses Schwefelgelb, blasses Zitronengold nennen kann. Ach, schön ist das Gelb!" Die dick aufgetragenen Farben werden zum Spiegelbild seiner zerrissenen Seele, wie van Gogh schildert: "Ich habe versucht, mit Rot und Grün die schrecklichen menschlichen Leidenschaften auszudrücken."

Schließlich zieht Gauguin zu van Gogh. Die Freunde streiten immer wieder, auch wegen unterschiedlicher Kunstauffassungen. Kurz vor Weihnachten 1888 hat van Gogh einen Anfall und bedroht Gauguin mit einem Rasiermesser. Anschließend schneidet er sich selbst ein Stück des Ohrs ab. Einige Experten halten es aber für möglich, dass Gauguin ihm die Verstümmelung in einem Anfall von Jähzorn beibrachte. Mehrere Aufenthalte in Heilanstalten folgen; an was für einer Krankheit van Gogh litt, ist bis heute nicht endgültig geklärt. Während eines Anfalls versucht er einmal, giftige Farben zu essen.

Van Gogh zeigt sich enttäuscht über sein Leben und Schaffen: "Ich glaube bestimmt, es ist besser, Kinder großzuziehen, als seine ganze Nervenkraft dranzusetzen, Bilder zu malen." Am 27. Juli 1890 schießt sich der 37-jährige eine Kugel in die Brust und stirbt zwei Tage später. Wenige Monate vor seinem Tod erschien zwar der erste begeisterte Artikel über seine Bilder, aber der Mythos van Gogh blüht laut Autor Koldehoff erst vor dem Ersten Weltkrieg auf. Die größte Sammlung seiner Werke findet sich heute im Amsterdamer Van-Gogh-Museum.

Nicht immer sind die Preise für einen Van Gogh außerhalb jeder Vorstellungskraft. Denn neben den - wenigen - berühmten und wertvollen Ölgemälden van Goghs sind weit mehr als tausend Bleistiftskizzen, Kreidezeichnungen, Tuschearbeiten und Aquarelle erhalten. Papierarbeiten machen den weit überwiegenden Teil seines Oeuvres aus, denn der mittellose Maler konnte sich Ölfarben und Leinwand nur sehr selten leisten. Die Papierarbeiten mögen weniger bekannt sein, aber sie sind bezahlbar und verfügbar, erklären Kunsthändler die große Nachfrage.

Das Problem, mit dem große Auktionshäuser, aber noch mehr die kleinen Galeristen und Händler zu kämpfen haben, ist die Fälschung. Die Marktführer Sotheby's und Christie's vergleichen jedes angebotene Bild mit den beiden offiziellen Werkverzeichnissen und ziehen Experten zu Rate. Es gibt sehr viele van Gogh-Kopien im Markt. Aber die Gefahr, sie nicht zu erkennen, ist geringer als bei anderen Künstlern. Das Oeuvre ist gut dokumentiert und die Bilder sind sehr bekannt.

Käufer und Verkäufer der van Goghs sind meist private Sammler. Nach dem Zusammenbruch der japanischen Wirtschaft sind es heute vor allem Europäer und Amerikaner, die bei van Gogh-Auktionen mitbieten. Sie kaufen und verkaufen Kunstwerke, um ihre Sammlung auszubauen und um damit Gewinne zu machen. Daher tauchen van Goghs-Bilder immer wieder in den Auktionskatalogen auf. Im Durchschnitt wechselten sie alle zehn Jahre den Besitzer.
Die meisten Bilder wandern von Privatsammlung in Privatsammlung, dass Museen den Zuschlag bekommen, ist die Ausnahme. Dabei informieren große Auktionshäuser sie sogar vorab über zum Verkauf stehende Objekte. Die Zeit der Ausstellung bei Sotheby's oder Christie's ist für Kunsthistoriker manchmal die einzige Gelegenheit, ein Bild im Original zu studieren, bevor es wieder in einer Privatsammlung verschwindet. Zum Glück für die Öffentlichkeit stellen viele Sammler ihre Pretiosen den Museen als Leihgabe zur Verfügung oder lassen sie zu Ausstellungen reisen.
Dennoch ranken sich um die privaten Sammler wilde Legenden. Beim "Gachet" wurde sogar vermutet, das teuerste Bild der Welt sei verbrannt. Der japanische Käufer soll gesagt haben: "Legt das Bild in meinen Sarg, wenn ich sterbe". Nach seinem Tod 1996 wurde gerätselt, ob dieser Wunsch metaphorisch gemeint war, oder ob das Bild tatsächlich mit ihm eingeäschert wurde. Museen in aller Welt haben sich seither vergeblich bemüht, das Gemälde zu zeigen.
Vincent van Gogh: Sternennacht
Vincent van Gogh: Sprache der Farben
Vincent van Gogh: Seine Kindheit
Vincent van Gogh: Der rothaarige Verrückte
tapatapatu: Gemälde nach Vincent van Gogh
Am 30. März 1853 wird van Gogh im niederländischen Dorf Zundert als Sohn eines Pastors geboren. Mit 13 Jahren beginnt er eine Lehre in der Kunsthandlung Goupil & Cie in Den Haag. Als 20-Jähriger wird der eigenwillige und oft schwierige junge Mann nach London versetzt, wo er aus Enttäuschung über eine nicht erwiderte Liebe viel zeichnet. Nach weiteren Versetzungen verlässt van Gogh schließlich die Kunsthandlung und sucht sein Heil in der Religion. An mehreren Orten arbeitet er als Lehrer und Hilfsprediger. Ein geplantes Theologie-Studium in Amsterdam bricht van Gogh schon während der Vorbereitungen ab. Er hat Sehnsucht nach der Kunst.
Van Gogh widmet sich vorübergehend in Brüssel dem Studium der Kunst. Nach 1880 verlegt er sich ganz aufs Malen. Für den Lebensunterhalt sorgt sein Bruder Theo. Vincent zeichnet vorwiegend düstere Werke. Van Gogh siedelt 1886 von Antwerpen nach Paris über, wo er im renommierten Atelier Cormon arbeitet und die Künstler Henri de Toulouse-Lautrec, Paul Gauguin und Claude Monet kennen lernt. Er entdeckt die Arbeit der Impressionisten, ihren Umgang mit Licht und Farbe und ihre "Pointillismus" genannte Technik der feinen Pinseltupfer. Van Gogh wählt fortan ebenso Motive aus Stadtleben und Landschaft. Weil sich der Maler, der weiterhin von der Unterstützung seines Bruders lebt, keine Modelle leisten kann, fertigt er auch Selbstporträts.
Van Gogh zieht es schließlich 1888 ins südfranzösische Arles, wo er das "Gelbe Haus" bewohnt. Das intensive Licht und die verschwenderischen Farben der Provence begeistern ihn: "Eine Sonne, ein Licht, das ich mangels besserer Bezeichnungen nur Gelb, blasses Schwefelgelb, blasses Zitronengold nennen kann. Ach, schön ist das Gelb!" Die dick aufgetragenen Farben werden zum Spiegelbild seiner zerrissenen Seele, wie van Gogh schildert: "Ich habe versucht, mit Rot und Grün die schrecklichen menschlichen Leidenschaften auszudrücken."
Schließlich zieht Gauguin zu van Gogh. Die Freunde streiten immer wieder, auch wegen unterschiedlicher Kunstauffassungen. Kurz vor Weihnachten 1888 hat van Gogh einen Anfall und bedroht Gauguin mit einem Rasiermesser. Anschließend schneidet er sich selbst ein Stück des Ohrs ab. Einige Experten halten es aber für möglich, dass Gauguin ihm die Verstümmelung in einem Anfall von Jähzorn beibrachte. Mehrere Aufenthalte in Heilanstalten folgen; an was für einer Krankheit van Gogh litt, ist bis heute nicht endgültig geklärt. Während eines Anfalls versucht er einmal, giftige Farben zu essen.
Van Gogh zeigt sich enttäuscht über sein Leben und Schaffen: "Ich glaube bestimmt, es ist besser, Kinder großzuziehen, als seine ganze Nervenkraft dranzusetzen, Bilder zu malen." Am 27. Juli 1890 schießt sich der 37-jährige eine Kugel in die Brust und stirbt zwei Tage später. Wenige Monate vor seinem Tod erschien zwar der erste begeisterte Artikel über seine Bilder, aber der Mythos van Gogh blüht laut Autor Koldehoff erst vor dem Ersten Weltkrieg auf. Die größte Sammlung seiner Werke findet sich heute im Amsterdamer Van-Gogh-Museum.
Nicht immer sind die Preise für einen Van Gogh außerhalb jeder Vorstellungskraft. Denn neben den - wenigen - berühmten und wertvollen Ölgemälden van Goghs sind weit mehr als tausend Bleistiftskizzen, Kreidezeichnungen, Tuschearbeiten und Aquarelle erhalten. Papierarbeiten machen den weit überwiegenden Teil seines Oeuvres aus, denn der mittellose Maler konnte sich Ölfarben und Leinwand nur sehr selten leisten. Die Papierarbeiten mögen weniger bekannt sein, aber sie sind bezahlbar und verfügbar, erklären Kunsthändler die große Nachfrage.
Das Problem, mit dem große Auktionshäuser, aber noch mehr die kleinen Galeristen und Händler zu kämpfen haben, ist die Fälschung. Die Marktführer Sotheby's und Christie's vergleichen jedes angebotene Bild mit den beiden offiziellen Werkverzeichnissen und ziehen Experten zu Rate. Es gibt sehr viele van Gogh-Kopien im Markt. Aber die Gefahr, sie nicht zu erkennen, ist geringer als bei anderen Künstlern. Das Oeuvre ist gut dokumentiert und die Bilder sind sehr bekannt.
Käufer und Verkäufer der van Goghs sind meist private Sammler. Nach dem Zusammenbruch der japanischen Wirtschaft sind es heute vor allem Europäer und Amerikaner, die bei van Gogh-Auktionen mitbieten. Sie kaufen und verkaufen Kunstwerke, um ihre Sammlung auszubauen und um damit Gewinne zu machen. Daher tauchen van Goghs-Bilder immer wieder in den Auktionskatalogen auf. Im Durchschnitt wechselten sie alle zehn Jahre den Besitzer.
Die meisten Bilder wandern von Privatsammlung in Privatsammlung, dass Museen den Zuschlag bekommen, ist die Ausnahme. Dabei informieren große Auktionshäuser sie sogar vorab über zum Verkauf stehende Objekte. Die Zeit der Ausstellung bei Sotheby's oder Christie's ist für Kunsthistoriker manchmal die einzige Gelegenheit, ein Bild im Original zu studieren, bevor es wieder in einer Privatsammlung verschwindet. Zum Glück für die Öffentlichkeit stellen viele Sammler ihre Pretiosen den Museen als Leihgabe zur Verfügung oder lassen sie zu Ausstellungen reisen.
Dennoch ranken sich um die privaten Sammler wilde Legenden. Beim "Gachet" wurde sogar vermutet, das teuerste Bild der Welt sei verbrannt. Der japanische Käufer soll gesagt haben: "Legt das Bild in meinen Sarg, wenn ich sterbe". Nach seinem Tod 1996 wurde gerätselt, ob dieser Wunsch metaphorisch gemeint war, oder ob das Bild tatsächlich mit ihm eingeäschert wurde. Museen in aller Welt haben sich seither vergeblich bemüht, das Gemälde zu zeigen.
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Vincent van Gogh: Seine Kindheit
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tapatapatu: Gemälde nach Vincent van Gogh
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