Samstag, 29. Januar 2011

Wissenswertes über die Malerei

Unter Malerei versteht man die künstlerische Gestaltung einer Fläche mit Hilfe von Farben und Linien. Das Kunstwerk, das daraus entsteht, nennt man Gemälde. Von einer Grafik oder Zeichnung spricht man, wenn der Anteil der Farbe abnimmt oder völlig fehlt.

Die Kunstmalerei, die an Akademien gelehrt wird, ist neben der Architektur, der Plastik und dem Kunstgewerbe ein Teilgebiet der bildenden Kunst. Die Malerei unterscheidet sich von den anderen Kunstformen dadurch, dass sie nur zweidimensional ist. Mit Hilfe der Perspektive, der räumlichen Gestaltung einer Fläche, ist es der Malerei jedoch möglich, den Eindruck echter Räumlichkeit zu vermitteln. Auf diese Weise ist eine ziemlich genaue Wiedergabe der Realität zu erreichen. Besonders im Barock hatten die Künstler eine Vorliebe für solche illusionistischen Verfahrensweisen.

Im Verlauf ihrer historischen Entwicklung wechselten nicht nur Rang und Bedeutung der Malerei im Verhältnis zu den übrigen Kunstgattungen. Die Malerei schuf auch, entsprechend der jeweiligen Zeitsituation und dem Verlangen der Auftraggeber (Kirche, Adel, Bürgertum), Themen- und Motivkreise, aus deren Aufkommen, Verbreitung und Wandel auf die Grundvorstellungen der Epochen geschlossen werden kann.

Technik


In der Malerei gibt es zahlreiche Techniken. Es wird unterschieden, mit welcher Art von Farben gemalt wird (Ölfarbe, Kreide, Tusche). Außerdem spielt eine Rolle, worauf gemalt wird (Holz, Leinwand, Wände) und mit welchen Hilfsmitteln (Feder, Pinsel, Spachtel). Eine der Technik der Malerei ist die Tafelmalerei. Hierbei wird Holz oder Kupfer als Untergrund verwendet. Erst später entwickelte sich daraus die Malerei auf Leinwand die heute am meisten verbreitet ist.

Als Farben für die Tafelmalerei benutzte man Ölfarben und Tempera. Temperafarben bestehen aus Farbstoffen, die mit Öl, Eigelb, Honig oder Feigenmilch gebunden werden. Da die Temperafarben leicht spröde werden, überzieht man sie mit einem Gemisch aus Harz und Leinöl, der Firnis. Die Firnis schützt das Bild und verleiht ihm gleichzeitig einen besonderen Glanz. Bei der Arbeit mit Temperafarben ist zu beachten, dass diese schnell trocknen und somit eine Korrektur nicht erfolgen kann.

Im Gegensatz dazu dauert der Vorgang des Trocknens bei Ölfarben, deren Grundstoffe Öle sind, erheblich länger. Daher hat der Künstler die Gelegenheit, über einen größeren Zeitraum an einem Bild zu arbeiten. Andere Techniken der Tafelmalerei sind die Pastell- oder Aquarellmalerei. Aquarellfarben sind Wasserfarben, die den Grund durchscheinen lassen und dadurch eine helle Gesamtwirkung erzielen, Pastellfarben sind Kreidefarben, die auf rauem Papier aufgetragen werden.

Motive


Die Malerei lässt sich auch nach den Motiven, die zur Darstellung ausgewählt werden, einteilen. Das Historienbild schildert sagenhafte oder historische Vorgänge. Dabei wird besonderer Wert auf Detailtreue und Genauigkeit gelegt. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich das Historienbild zur eigenen Gattung, wurde dann aber von der Dokumentarfotografie abgelöst.

Die Landschaftsmalerei ist seit der Spätantike bekannt. Im Mittelalter diente die Landschaft aber nur als Hintergrund für die Darstellung heiliger Ereignisse. Erst seit dem 17. Jahrhundert kann man von einer eigenständigen Landschaftsmalerei sprechen, in der Menschen und Tiere nur schmückendes Beiwerk sind. In der Romantik diente das Landschaftsbild dazu, seelische Vorgänge sichtbar zu machen.

Beim Stillleben handelt es sich um die Abbildung toter Gegenstände, die der Künstler nach eigenem Empfinden angeordnet hat (z. B. Blumen, Früchte, totes Wild). Das Vanitasstillleben (vanitas = lat. Eitelkeit), das inmitten von schönen und erfreulichen Gegenständen Totenköpfe, Aasfliegen und Ähnliches zeigt, wollte so an die Vergänglichkeit des Lebens erinnern. Die Genre- bzw. Sittenmalerei stellt Alltagsszenen dar. Das Interieur (Innenraumbild) und das Architekturbild beschäftigen sich mit der Abbildung von Räumen und Bauwerken.

Epochen


Die Malerei hat immer wieder Einfluss auf die unterschiedlichen Stile genommen. So hat sie auch den Impressionismus geprägt, eine Stilrichtung im letzten Drittel des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der Impressionismus versucht, den Augenblick bildlich einzufangen und die Natur sinnlich wahrnehmbar zu machen.

Der Expressionismus, eine sich um 1905 durchsetzende Stilrichtung, verzichtet hingegen auf reale Darstellungen und stellt innerseelische Zustände dar. Daraus entwickelte sich die abstrakte Malerei, die sich vom Gegenständlichen löste. Ihre Werke wollen einen Gegenstand nicht naturgetreu darstellen, sondern sein Wesen erfassen.

In der modernen Malerei sind als Ausdrucksmittel Farbe und Fläche in den Vordergrund gerückt. Plastische Effekte werden z. B. durch die Verwendung von Materialien wie Sand, Stein oder Holz erzielt.

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