Samstag, 29. Januar 2011

Vincent van Gogh: Sternennacht


Gemälde nach Vincent van Gogh

Öl auf Leinwand 73,7 cm x 92,1 cm
Museum of Modern Art, New York

Sternennacht (Zypressen und Dorf) ist ein bekanntes Gemälde von Vincent van Gogh. Er malte es im Juni 1889 in Remy in Südfrankreich. Es ist leider nur wenig über die Gründe bekannt, die van Gogh zur Wahl dieses Motives veranlasst haben. In nur einem Brief an seinen Bruder Theo (Nr. 595) wird das Bild direkt erwähnt. Da sich van Gogh zur Entstehungszeit des Bildes in der Nervenheilanstalt Saint-Paul-de-Mausole befand und das Gebäude nur in Begleitung verlassen durfte, ist das Bild wahrscheinlich im Atelier und nicht in der Natur entstanden.

Vincent van Gogh: Sternennacht
Vincent van Gogh: Sprache der Farben
Vincent van Gogh: Seine Kindheit
Vincent van Gogh: Der rothaarige Verrückte


tapatapatu: Gemälde nach Vincent van Gogh

Vincent van Gogh: Sprache der Farben


Gemälde nach Vincent van Gogh


Farbe war teuer, aber van Gogh war das egal. Er trug die Farbe oft dick auf, wenn es ihm notwendig erschien. Ein reines, unvermischtes Gelb zum Beispiel. Denn Gelb ist die Farbe der Sonne, die Farbe des Südens, die van Gogh in Südfrankreich fand und lieben lernte. Die meisten Menschen sprechen eine Sprache - van Gogh sprach in Farben. In Arles fand er auch die "schönen Gegensätze von Rot und Grün, von Blau und Orange, von Schwefelgelb und Lila", wie er selber sagte. Jede Farbe, jeder Gegensatz von Farben sagt etwas, drückt ein Gefühl aus.

Zu seinen Lebzeiten war van Gogh nicht berühmt. Er war nicht mal besonders bekannt. Gut möglich, dass er selbst bis zu seinem Tod nur ein einziges Gemälde verkaufte. Er war also darauf angewiesen, dass andere ihn mit Geld unterstützten. Und das tat vor allem sein Bruder Theo, der ihm immer wieder Gemälde abkaufte. Die Bilder wurde Theo zwar nicht los, aber es ging ihm ja auch nur darum, seinen Bruder zu unterstützen.

Van Gogh teilte das Schicksal vieler bedeutender Künstler: Er wurde erst nach seinem Tod berühmt. 1886 kaufte ein Trödler etwa 70 seiner Bilder, verkaufte sie für ein paar Cent und verbrannte den Rest. Heute würde jedes einzelne dieser Bilder bei Versteigerungen für viele Millionen Euro verkauft werden. Ob van Gogh das geahnt hat? An seinen Bruder schrieb er: "Ich kann nichts dafür, dass meine Bilder sich nicht verkaufen lassen. Aber es wird die Zeit kommen, da die Menschen erkennen, dass sie mehr wert sind als das Geld für die Farbe."

Vincent van Gogh: Sternennacht
Vincent van Gogh: Sprache der Farben
Vincent van Gogh: Seine Kindheit
Vincent van Gogh: Der rothaarige Verrückte


tapatapatu: Gemälde nach Vincent van Gogh

Vincent van Gogh: Seine Kindheit


Gemälde nach Vincent van Gogh


Vincent Willem van Gogh (seine Bilder unterzeichnete er nur mit "Vincent") wurde am 30. März 1853 in einem holländischen Dorf geboren. Sein Vater war dort Pastor. Seine Mutter hatte vermutlich nicht wenig Arbeit mit dem kleinen Vincent und seinen fünf Geschwistern. Zu seinem vier Jahre jüngeren Bruder Theo hatte van Gogh ein besonders gutes Verhältnis. Der kleine Bruder war für ihn immer wie ein bester Freund. Theo wurde später ein erfolgreicher Kunsthändler. Seinem Bruder Vincent hat er immer wieder mit Geld und Aufmunterung zur Seite gestanden. So lange sie lebten, haben sich die beiden Briefe geschrieben. Insgesamt schrieb van Gogh seinem Bruder über 650 Briefe.

Drei Jahre lang besuchte van Gogh die Dorfschule, also so etwas wie eine Grundschule, in seinem Heimatort. Auf einem Internat lernte er dann Französisch, Englisch und Deutsch. Hier entstanden auch seine ersten Zeichnungen. Mit 16 Jahren begann Vincent in der holländischen Stadt Den Haag eine Lehre als Kunsthändler in der Kunsthandlung seines Onkels. In den folgenden Jahren lernte er auch noch die Filialen in London und Paris kennen. Aber er war doch immer mehr am Malen selbst interessiert als daran, die Werke anderer Künstler zu möglichst hohen Preisen zu verkaufen. Er vernachlässigte seine Arbeit und studierte in den Museen die Werke seiner großen Vorbilder. Und er las viel in der Bibel.

Eine Zeit lang schwankte van Gogh zwischen der Malerei und dem Christentum. Er fühlte sich zum Prediger berufen, und ganz besonders erfüllte ihn die Idee der aktiven Nächstenliebe. Er fuhr zu den Ärmsten der Armen, zu Bergarbeitern, um ihnen aus der Bibel vorzulesen. Er besuchte Kranke und lebte selbst in den ärmlichsten Verhältnissen.

Nach und nach stellte Vincent fest, dass er seine Liebe zum Leben, zu den Menschen und zur Natur besser mit dem Pinsel und Farbe ausdrücken konnte als mit Worten. Seine ersten Ölbilder sind noch ganz finster. In meist dunklen Farben zeigt Vincent die armen Leute - und wie sie leben und arbeiten. Aber im Laufe seines Lebens wurden seine Bilder immer heller und bunter. Er zeichnete und malte viel in der Natur. Bepackt mit der Leinwand, die auf einen Holzrahmen gespannt ist, und der Staffelei, einem zusammenklappbaren Gerüst, auf dem das Bild steht, mit Farben, Palette und Pinseln zog er aufs Land. Van Gogh liebte das Licht der Sonne, die Farben der Natur.

Vincent van Gogh: Sternennacht
Vincent van Gogh: Sprache der Farben
Vincent van Gogh: Seine Kindheit
Vincent van Gogh: Der rothaarige Verrückte


tapatapatu: Gemälde nach Vincent van Gogh

Vincent van Gogh: Der rothaarige Verrückte


Gemälde nach Vincent van Gogh


In der südfranzösischen Stadt Arles gab es am Morgen des 24. Dezember 1888 große Aufregung: Etliche Bürger der Stadt waren auf den Beinen und hatten sich vor dem Haus eines Malers versammelt. Was war passiert? Der Niederländer Vincent van Gogh, der mit seinem Freund Paul Gauguin zusammen im "Gelben Haus" wohnte und arbeitete, hatte sich ein Stück seines rechten Ohres abgeschnitten. Er wirkte ziemlich verwirrt. Der Mann war in der Stadt schon früher aufgefallen - durch ungewöhnliche Manieren und lockeren Lebenswandel. Das mochten die ehrbaren Bürger nicht: Leute, die sich Kerzen auf den Hut stellen und nachts mit Pinsel und Farbe in die Natur setzen, um zu malen - die waren verdächtig. Den "rothaarigen Verrückten" nannten ihn einige.

Aber warum hatte van Gogh sich selbst verletzt? Er war verzweifelt darüber, dass seine Kunst so wenig anerkannt und geschätzt wurde. Und er war verzweifelt darüber, dass sein Freund Gauguin das gemeinsame Atelier verlassen wollte. Dieses Atelier sollte nämlich der Anfang einer Künstlerkolonie sein. Das war van Goghs großer Traum: Viele Künstler seiner Zeit sollten hier zusammen leben und malen. Aber van Gogh und Gauguin waren zu unterschiedlich, charakterlich und künstlerisch. Und aus der Kolonie wurde nichts.

Gegen Morgen wird van Gogh in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Ärzte vermuten, dass Alkohol im Spiel ist, vielleicht auch Irrsinn und Epilepsie - eine Krankheit, die sich in seltenen, krampfartigen Anfällen äußert. Zwei Wochen später zieht er wieder in das "Gelbe Haus". Aber nicht für lange. Er hat wieder einen Anfall und wird erneut ins Krankenhaus gebracht. Und diesmal sorgen einige besorgte Bürger der Stadt dafür, dass van Gogh dort wie ein Verbrecher festgehalten wird. Denn die Leute haben einfach Angst vor dem merkwürdigen Menschen. Van Gogh kommt zwar wieder auf freien Fuß, aber ganz gesund wird er nicht mehr. Am 29. Juli 1890 stirbt er - an einer Verletzung, die er sich wiederum selbst zugefügt hat.

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Vincent van Gogh: Sprache der Farben
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tapatapatu: Gemälde nach Vincent van Gogh

Wissenswertes über Vincent van Gogh

Zu Lebzeiten krähte kein Hahn nach den Werken von Vincent van Gogh, ein Jahrhundert später erzielen seine Bilder auf Auktionen Rekordpreise. Er gilt als genial und geisteskrank, erfolglos zu Lebzeiten und heute als teuerster Maler der Welt. Van Goghs "Portrait des Dr. Gachet" wurde 1990 bei Christie's für 82,5 Mio. US-Dollar versteigert. Bis dato war dies die höchste Summe, die je für ein Kunstwerk gezahlt wurde. 1998 erwarb ein Sammler das "Portrait des Künstlers ohne Bart" für 71,5 Mio. Dollar. Die Bilder des niederländischen Künstlers sind überall bekannt, seine "Sonnenblumen" in üppigen Gelbtönen weltberühmt. In jedem wichtigen Museum stößt man auf Werke des ungeheuer produktiven Malers.


Gemälde nach Vincent van Gogh


Am 30. März 1853 wird van Gogh im niederländischen Dorf Zundert als Sohn eines Pastors geboren. Mit 13 Jahren beginnt er eine Lehre in der Kunsthandlung Goupil & Cie in Den Haag. Als 20-Jähriger wird der eigenwillige und oft schwierige junge Mann nach London versetzt, wo er aus Enttäuschung über eine nicht erwiderte Liebe viel zeichnet. Nach weiteren Versetzungen verlässt van Gogh schließlich die Kunsthandlung und sucht sein Heil in der Religion. An mehreren Orten arbeitet er als Lehrer und Hilfsprediger. Ein geplantes Theologie-Studium in Amsterdam bricht van Gogh schon während der Vorbereitungen ab. Er hat Sehnsucht nach der Kunst.


Gemälde nach Vincent van Gogh


Van Gogh widmet sich vorübergehend in Brüssel dem Studium der Kunst. Nach 1880 verlegt er sich ganz aufs Malen. Für den Lebensunterhalt sorgt sein Bruder Theo. Vincent zeichnet vorwiegend düstere Werke. Van Gogh siedelt 1886 von Antwerpen nach Paris über, wo er im renommierten Atelier Cormon arbeitet und die Künstler Henri de Toulouse-Lautrec, Paul Gauguin und Claude Monet kennen lernt. Er entdeckt die Arbeit der Impressionisten, ihren Umgang mit Licht und Farbe und ihre "Pointillismus" genannte Technik der feinen Pinseltupfer. Van Gogh wählt fortan ebenso Motive aus Stadtleben und Landschaft. Weil sich der Maler, der weiterhin von der Unterstützung seines Bruders lebt, keine Modelle leisten kann, fertigt er auch Selbstporträts.


Gemälde nach Vincent van Gogh


Van Gogh zieht es schließlich 1888 ins südfranzösische Arles, wo er das "Gelbe Haus" bewohnt. Das intensive Licht und die verschwenderischen Farben der Provence begeistern ihn: "Eine Sonne, ein Licht, das ich mangels besserer Bezeichnungen nur Gelb, blasses Schwefelgelb, blasses Zitronengold nennen kann. Ach, schön ist das Gelb!" Die dick aufgetragenen Farben werden zum Spiegelbild seiner zerrissenen Seele, wie van Gogh schildert: "Ich habe versucht, mit Rot und Grün die schrecklichen menschlichen Leidenschaften auszudrücken."


Gemälde nach Vincent van Gogh


Schließlich zieht Gauguin zu van Gogh. Die Freunde streiten immer wieder, auch wegen unterschiedlicher Kunstauffassungen. Kurz vor Weihnachten 1888 hat van Gogh einen Anfall und bedroht Gauguin mit einem Rasiermesser. Anschließend schneidet er sich selbst ein Stück des Ohrs ab. Einige Experten halten es aber für möglich, dass Gauguin ihm die Verstümmelung in einem Anfall von Jähzorn beibrachte. Mehrere Aufenthalte in Heilanstalten folgen; an was für einer Krankheit van Gogh litt, ist bis heute nicht endgültig geklärt. Während eines Anfalls versucht er einmal, giftige Farben zu essen.


Gemälde nach Vincent van Gogh


Van Gogh zeigt sich enttäuscht über sein Leben und Schaffen: "Ich glaube bestimmt, es ist besser, Kinder großzuziehen, als seine ganze Nervenkraft dranzusetzen, Bilder zu malen." Am 27. Juli 1890 schießt sich der 37-jährige eine Kugel in die Brust und stirbt zwei Tage später. Wenige Monate vor seinem Tod erschien zwar der erste begeisterte Artikel über seine Bilder, aber der Mythos van Gogh blüht laut Autor Koldehoff erst vor dem Ersten Weltkrieg auf. Die größte Sammlung seiner Werke findet sich heute im Amsterdamer Van-Gogh-Museum.


Gemälde nach Vincent van Gogh


Nicht immer sind die Preise für einen Van Gogh außerhalb jeder Vorstellungskraft. Denn neben den - wenigen - berühmten und wertvollen Ölgemälden van Goghs sind weit mehr als tausend Bleistiftskizzen, Kreidezeichnungen, Tuschearbeiten und Aquarelle erhalten. Papierarbeiten machen den weit überwiegenden Teil seines Oeuvres aus, denn der mittellose Maler konnte sich Ölfarben und Leinwand nur sehr selten leisten. Die Papierarbeiten mögen weniger bekannt sein, aber sie sind bezahlbar und verfügbar, erklären Kunsthändler die große Nachfrage.


Gemälde nach Vincent van Gogh


Das Problem, mit dem große Auktionshäuser, aber noch mehr die kleinen Galeristen und Händler zu kämpfen haben, ist die Fälschung. Die Marktführer Sotheby's und Christie's vergleichen jedes angebotene Bild mit den beiden offiziellen Werkverzeichnissen und ziehen Experten zu Rate. Es gibt sehr viele van Gogh-Kopien im Markt. Aber die Gefahr, sie nicht zu erkennen, ist geringer als bei anderen Künstlern. Das Oeuvre ist gut dokumentiert und die Bilder sind sehr bekannt.


Gemälde nach Vincent van Gogh


Käufer und Verkäufer der van Goghs sind meist private Sammler. Nach dem Zusammenbruch der japanischen Wirtschaft sind es heute vor allem Europäer und Amerikaner, die bei van Gogh-Auktionen mitbieten. Sie kaufen und verkaufen Kunstwerke, um ihre Sammlung auszubauen und um damit Gewinne zu machen. Daher tauchen van Goghs-Bilder immer wieder in den Auktionskatalogen auf. Im Durchschnitt wechselten sie alle zehn Jahre den Besitzer.

Die meisten Bilder wandern von Privatsammlung in Privatsammlung, dass Museen den Zuschlag bekommen, ist die Ausnahme. Dabei informieren große Auktionshäuser sie sogar vorab über zum Verkauf stehende Objekte. Die Zeit der Ausstellung bei Sotheby's oder Christie's ist für Kunsthistoriker manchmal die einzige Gelegenheit, ein Bild im Original zu studieren, bevor es wieder in einer Privatsammlung verschwindet. Zum Glück für die Öffentlichkeit stellen viele Sammler ihre Pretiosen den Museen als Leihgabe zur Verfügung oder lassen sie zu Ausstellungen reisen.

Dennoch ranken sich um die privaten Sammler wilde Legenden. Beim "Gachet" wurde sogar vermutet, das teuerste Bild der Welt sei verbrannt. Der japanische Käufer soll gesagt haben: "Legt das Bild in meinen Sarg, wenn ich sterbe". Nach seinem Tod 1996 wurde gerätselt, ob dieser Wunsch metaphorisch gemeint war, oder ob das Bild tatsächlich mit ihm eingeäschert wurde. Museen in aller Welt haben sich seither vergeblich bemüht, das Gemälde zu zeigen.

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Wissenswertes über die Malerei

Unter Malerei versteht man die künstlerische Gestaltung einer Fläche mit Hilfe von Farben und Linien. Das Kunstwerk, das daraus entsteht, nennt man Gemälde. Von einer Grafik oder Zeichnung spricht man, wenn der Anteil der Farbe abnimmt oder völlig fehlt.

Die Kunstmalerei, die an Akademien gelehrt wird, ist neben der Architektur, der Plastik und dem Kunstgewerbe ein Teilgebiet der bildenden Kunst. Die Malerei unterscheidet sich von den anderen Kunstformen dadurch, dass sie nur zweidimensional ist. Mit Hilfe der Perspektive, der räumlichen Gestaltung einer Fläche, ist es der Malerei jedoch möglich, den Eindruck echter Räumlichkeit zu vermitteln. Auf diese Weise ist eine ziemlich genaue Wiedergabe der Realität zu erreichen. Besonders im Barock hatten die Künstler eine Vorliebe für solche illusionistischen Verfahrensweisen.

Im Verlauf ihrer historischen Entwicklung wechselten nicht nur Rang und Bedeutung der Malerei im Verhältnis zu den übrigen Kunstgattungen. Die Malerei schuf auch, entsprechend der jeweiligen Zeitsituation und dem Verlangen der Auftraggeber (Kirche, Adel, Bürgertum), Themen- und Motivkreise, aus deren Aufkommen, Verbreitung und Wandel auf die Grundvorstellungen der Epochen geschlossen werden kann.

Technik


In der Malerei gibt es zahlreiche Techniken. Es wird unterschieden, mit welcher Art von Farben gemalt wird (Ölfarbe, Kreide, Tusche). Außerdem spielt eine Rolle, worauf gemalt wird (Holz, Leinwand, Wände) und mit welchen Hilfsmitteln (Feder, Pinsel, Spachtel). Eine der Technik der Malerei ist die Tafelmalerei. Hierbei wird Holz oder Kupfer als Untergrund verwendet. Erst später entwickelte sich daraus die Malerei auf Leinwand die heute am meisten verbreitet ist.

Als Farben für die Tafelmalerei benutzte man Ölfarben und Tempera. Temperafarben bestehen aus Farbstoffen, die mit Öl, Eigelb, Honig oder Feigenmilch gebunden werden. Da die Temperafarben leicht spröde werden, überzieht man sie mit einem Gemisch aus Harz und Leinöl, der Firnis. Die Firnis schützt das Bild und verleiht ihm gleichzeitig einen besonderen Glanz. Bei der Arbeit mit Temperafarben ist zu beachten, dass diese schnell trocknen und somit eine Korrektur nicht erfolgen kann.

Im Gegensatz dazu dauert der Vorgang des Trocknens bei Ölfarben, deren Grundstoffe Öle sind, erheblich länger. Daher hat der Künstler die Gelegenheit, über einen größeren Zeitraum an einem Bild zu arbeiten. Andere Techniken der Tafelmalerei sind die Pastell- oder Aquarellmalerei. Aquarellfarben sind Wasserfarben, die den Grund durchscheinen lassen und dadurch eine helle Gesamtwirkung erzielen, Pastellfarben sind Kreidefarben, die auf rauem Papier aufgetragen werden.

Motive


Die Malerei lässt sich auch nach den Motiven, die zur Darstellung ausgewählt werden, einteilen. Das Historienbild schildert sagenhafte oder historische Vorgänge. Dabei wird besonderer Wert auf Detailtreue und Genauigkeit gelegt. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich das Historienbild zur eigenen Gattung, wurde dann aber von der Dokumentarfotografie abgelöst.

Die Landschaftsmalerei ist seit der Spätantike bekannt. Im Mittelalter diente die Landschaft aber nur als Hintergrund für die Darstellung heiliger Ereignisse. Erst seit dem 17. Jahrhundert kann man von einer eigenständigen Landschaftsmalerei sprechen, in der Menschen und Tiere nur schmückendes Beiwerk sind. In der Romantik diente das Landschaftsbild dazu, seelische Vorgänge sichtbar zu machen.

Beim Stillleben handelt es sich um die Abbildung toter Gegenstände, die der Künstler nach eigenem Empfinden angeordnet hat (z. B. Blumen, Früchte, totes Wild). Das Vanitasstillleben (vanitas = lat. Eitelkeit), das inmitten von schönen und erfreulichen Gegenständen Totenköpfe, Aasfliegen und Ähnliches zeigt, wollte so an die Vergänglichkeit des Lebens erinnern. Die Genre- bzw. Sittenmalerei stellt Alltagsszenen dar. Das Interieur (Innenraumbild) und das Architekturbild beschäftigen sich mit der Abbildung von Räumen und Bauwerken.

Epochen


Die Malerei hat immer wieder Einfluss auf die unterschiedlichen Stile genommen. So hat sie auch den Impressionismus geprägt, eine Stilrichtung im letzten Drittel des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der Impressionismus versucht, den Augenblick bildlich einzufangen und die Natur sinnlich wahrnehmbar zu machen.

Der Expressionismus, eine sich um 1905 durchsetzende Stilrichtung, verzichtet hingegen auf reale Darstellungen und stellt innerseelische Zustände dar. Daraus entwickelte sich die abstrakte Malerei, die sich vom Gegenständlichen löste. Ihre Werke wollen einen Gegenstand nicht naturgetreu darstellen, sondern sein Wesen erfassen.

In der modernen Malerei sind als Ausdrucksmittel Farbe und Fläche in den Vordergrund gerückt. Plastische Effekte werden z. B. durch die Verwendung von Materialien wie Sand, Stein oder Holz erzielt.